Was ist die Laufrichtung?
Genauso wie beim Stoff lässt sich bei maschinell hergestellten Karton- und Papierbögen eine Laufrichtung bestimmen.
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Dies ist beim Cartonnage insofern wichtig, als sich gerade bei grösseren Projekten, das Material beim Auftragen vom Leim verziehen kann.
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Ausserdem sind Scharniere, die in der Laufrichtung ausgeschnitten wurden (z.B. bei einer Buchschachtel) weniger anfällig auf Materialverschleiss.
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Wie lässt sich die Laufrichtung erkennen?
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Stoff: Bei einem Stoff, den man im Stoffgeschäft kauft, erkennt man die Webkante ganz leicht. Geschnitten wird der Stoff nämlich quer zur Laufrichtung. Die seitliche Webkante verläuft somit parallel zur Laufrichtung und franst nicht aus.
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Karton: Wenn man eine grosse Kartonplatte seitlich anhebt, so wölbt sie sich in einer Richtung deutlich stärker, als in die andere Richtung. Die Laufrichtung verläuft quer zu der stärkeren Wölbung.
Beim Graukarton erkennt man beim genaueren Hinschauen eine Längsfaserung, die in Laufrichtung verläuft.
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Papier: Wenn man die Seitenkante von Papier zwischen den Nägeln ‚glättet‘, wölbt sich die Kante quer zur Laufrichtung deutlich stärker.
GRUNDSATZ:
Wenn man mit mehreren Materialien arbeitet, sollte man die Laufrichtung der Schichten kreuzen. Ich verfahre i.d.R. so, dass die Laufrichtung des Graukartons in eine Richtung verläuft, die des Kaschierpapiers und des Überzugs hingegen quer dazu verläuft. So verhindert man, dass sich die Arbeit verzieht.
Von dieser Regel sollte man nur dann abweichen, wenn sich andernfalls ‚Schönheitsfehler‘ beim dekorativen Motiv ergeben würden.
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